Stubenreinheitstraining für Welpen – Tipps und Anleitung
Der Einzug eines Welpen ist für jeden Hundehalter ein besonderes Erlebnis. Nun steht eine der ersten und wichtigsten Aufgaben an: den neuen Vierbeiner stubenrein zu bekommen. Mit ein paar einfachen Regeln und Geduld kann dies gut gelingen. In diesem Artikel erkläre ich dir, wie du deinen Welpen sanft und effektiv an seine „Toilette“ im Freien gewöhnen kannst.
1. Erste Schritte für das Stubenreinheitstraining
Zu Beginn sollte der Welpe alle zwei Stunden nach draußen gebracht werden. Das ist besonders wichtig in den ersten Wochen, da der kleine Hund noch nicht gelernt hat, seine Blase zu kontrollieren. Platziere den Welpen am besten auf einem Untergrund, auf dem er auch später seine Geschäfte verrichten soll, wie z.B.:
- Gras
- Lehm
- Asphalt
- Erde oder Waldboden
Welpen lernen während der ersten Lebensphase besonders gut und verbinden Lob mit bestimmten Handlungen. Achte deshalb darauf, dass du ihn von Anfang an an den gewünschten Ort bringst, damit er diesen später bevorzugt. Wenn du ihn z.B. auf Zeitungen pinkeln lässt, wird er dies als „Toilette“ verinnerlichen und kann Schwierigkeiten haben, sich auf anderen Untergründen zu lösen. Ich rate also für ein Training zur Stubenreinheit davon ab, Zeitungen im Wohnzimmer auszulegen!
2. Passende Zeiten für das Training nutzen
Neben dem regelmäßigen Gassigehen im Abstand von etwa zwei Stunden solltest du den Welpen auch sofort nach bestimmten Aktivitäten hinausbringen. Die besten Zeiten dafür sind direkt nach dem:
- Spielen
- Fressen
- Schlafen
Warte nicht lange, sondern gehe sofort mit dem Welpen nach draußen – so lernt er schnell, dass das „Geschäft machen“ an der frischen Luft erwünscht ist.
3. „Geschäft machen“ auf Signal setzen
Es kann hilfreich sein, wenn dein Hund lernt, sein Geschäft auf ein Signalwort zu verrichten. Wenn der Welpe draußen sein Geschäft erledigt, lobe ihn überschwänglich und setze ein Signal wie „Mach Pipi“ ein – idealerweise kurz bevor er sich hinsetzt. Nach einigen Wiederholungen kann der Hund lernen, auf dein Signal zu reagieren. Dieses Training ist nicht nur praktisch für den Alltag, sondern auch in Situationen, in denen der Hund an bestimmten Stellen sein Geschäft verrichten soll.
4. Wenn ein Missgeschick passiert
Findest du Urin oder Kot deines Welpen in der Wohnung, wische ihn ohne Kommentar weg. Strafen oder Schimpfen helfen hier nicht, da der Hund den Zusammenhang nicht verstehen kann. Reinige die Stelle mit Essigwasser oder enzymatischen Reinigern aus dem Zoofachhandel. So verhinderst du, dass der Geruch den Welpen animiert, an derselben Stelle erneut sein Geschäft zu machen.
5. Sofort reagieren, wenn du ihn „erwischst“
Falls du den Welpen auf frischer Tat ertappst, kannst du ihn mit einem deutlichen „NEIN“ oder einem kurzen Händeklatschen unterbrechen. Dies dient nicht als Strafe, sondern soll den Hund kurz erschrecken, damit er den Vorgang unterbricht. Danach trägst du ihn direkt an die gewünschte Stelle im Freien. Dort kann er sein Geschäft beenden, während du ihn lobst. So lernt er schnell, dass „draußen“ der richtige Ort dafür ist.
6. Rhythmus und Nachtruhe trainieren
In der Nacht ist es wichtig, den Welpen nicht an einen zu häufigen Wach-Rhythmus zu gewöhnen. Ein Wecker, der alle zwei Stunden klingelt, ist daher weniger ratsam. Stattdessen kannst du den Welpen in eine Box oder einen kleinen Bereich neben deinem Bett legen.
Muss der Welpe sich lösen, wird er versuchen, herauszukommen, und du kannst ihn nach draußen bringen. Alternativ kannst du den Welpen anleinen und das Ende der Leine am Handgelenk befestigen. So bemerkst du, wenn er unruhig wird. Falls du ihn nicht im Schlafzimmer haben möchtest, sollte ein Familienmitglied in der Nähe des Welpen schlafen und den Abstand später schrittweise vergrößern.
7. Geduld und Flexibilität – Jeder Hund braucht seine Zeit
Wann ein Hund tatsächlich stubenrein ist, lässt sich schwer voraussagen. Manche Welpen brauchen einige Monate, andere lernen schneller. Sollte der Hund plötzlich Rückschritte machen, konsultiere bitte einen Tierarzt, um medizinische Ursachen wie eine Blasenentzündung auszuschließen.
Auch erwachsene Hunde aus dem Tierschutz oder solche, die nie stubenrein waren, können das Training noch lernen. In diesen Fällen solltest du genauso geduldig und strukturiert vorgehen wie bei einem Welpen.
Fazit
Stubenreinheitstraining erfordert Geduld und Konsequenz. Mit regelmäßigen Gassigeh-Zeiten, und einem klaren Rhythmus lernt dein Welpe schnell, wo er sich lösen darf und wo nicht. Denke immer daran: Jeder Hund ist einzigartig und entwickelt sich in seinem eigenen Tempo.
Mit liebevoller Geduld und ein paar klaren Regeln steht einer erfolgreichen Stubenreinheit nichts im Wege.